Die Volksbank Rhein-Lahn-Limburg eG lud zum mittlerweile 11. Jahresempfang in die Limburger Stadthalle ein. Die Vorstandsmitglieder Matthias Berkessel und Klaus Merz berichteten über das Geschäftsjahr und freuten sich – nach zwei Jahren – wieder rund 300 Gäste begrüßen zu können.
Vorstand der Volksbank Rhein-Lahn-Limburg eG blickt auf zufriedenstellendes Jahr 2022 zurück
Bilanzsumme um über 10 % gesteigert
In einem schwierigen Umfeld erzielte die Volksbank Rhein-Lahn-Limburg ein sehr gutes Ergebnis. Vorstand Matthias Berkessel präsentierte die Eckdaten und stellte fest, dass die Bilanzsumme in 2022 um rund 10,5 Prozent auf 2,739 Mrd. Euro gestiegen ist. Das Land war 2022 im Krisenmodus. "Als Banker sind wir aber keine Politiker und können die Krisen nicht lösen". Aber, so Matthias Berkessel, "wir können in schwierigen Zeiten für Mitglieder und Kunden da sein. Und das waren wir in der Vergangenheit und sind es künftig ebenfalls".
Der Vorstand kündigte an, auch für das abgelaufene Jahr eine Dividende nicht unter dem Vorjahresniveau in Höhe von 3 % der Vertreterversammlung (Anm.: diese findet im Frühsommer statt) vorzuschlagen.
Vorstandsmitglied Klaus Merz zeigte anhand der historischen Zinsentwicklung, dass es einen Zinsanstieg wie in 2022 seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben hat. Er wies darauf hin, dass die zurückgekommenen Zinsen Investitionen erschweren, da sie mit gestiegenen Baukosten einhergehen. Ebenso machte er – wie schon seit Jahren – deutlich, dass an der Aktienanlage kein Weg vorbeiführe.
Auf Onlineangebote ging Klaus Merz ebenso ein wie auf die verstärkte Zusammenarbeit mit der Naspa. Dies sei vor allem – so der Vorstand – dem geänderten Kundenverhalten geschuldet.
Auch eine seit langer Zeit vorhandene, aber immer stärker werdende Bedrohung sprach Vorstandsmitglied Klaus Merz an: die Sprengung von Geldautomaten, die weiterhin erhöhte Investitionen in den Schutz zur Folge haben, aber auch Schließungen von bislang "Rund-um-die Uhr"-Angeboten.
Matthias Berkessel sprach ein Thema an, das mittlerweile auch in der Bank massiv angekommen ist: der Mangel an Personal, der schon bei der Suche nach Auszubildenden beginne.
Der Ausblick des Vorstands, so Klaus Merz, sei dennoch zuversichtlich, da die Bank gut aufgestellt ist und für Mitglieder und Kunden immer richtige Lösungen anbieten kann.
Gastrednerin des Abends war die aus Funk und Fernsehen bekannte Professorin Dr. Gabriele Krone-Schmalz. Ihr Thema, über das sie auch bereits ein Buch schrieb, lautet "Respekt geht anders".
Dabei stellte die mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse für "Qualität der Fernsehberichterstattung" ausgezeichnete Referentin fest, dass sich Deutschland im Kampfmodus befindet. Andersdenkende werden verunglimpft und statt aufeinander zuzugehen, breitet sich in der Öffentlichkeit ein aggressives Klima der Intoleranz aus. Gabriele Krone-Schmalz zeigte auf, wo die Fallen lauern, die aus Debatten polarisierende Spaltpilze werden lassen. Sie hielt ein leidenschaftliches Plädoyer für mehr Streitkultur, das zum Nachdenken anregt.
Verbunden mit der Frage, ob es nicht auch anders geht: nämlich ruhiger, gelassener, selbstkritischer, kurz: respektvoller. Respektvoll streiten, das wär’s doch!
Im Anschluss an den "offiziellen" Teil tauschten sich die Gäste bei Imbiss und Getränken aus – harmonisch, gut gelaunt und respektvoll!