Zukunftsforscher Matthias Horx referiert über „die Welt im Wandel“ und blickt positiv in die Zukunft

Jahresempfang der Volksbank Rhein-Lahn-Limburg eG

Die Volksbank Rhein-Lahn-Limburg eG lud zum mittlerweile 12. Jahresempfang in die Limburger Stadthalle ein. Die Vorstandsmitglieder Matthias Berkessel und Klaus Merz berichteten über das Geschäftsjahr und freuten sich, über 350 Gäste begrüßen zu können.  

Vorstand Matthias Berkessel präsentierte die Eckdaten und stellte fest, dass die Bilanzsumme in 2023 – entgegen der Erwartung – sogar um rund 1,2 Prozent auf 2,773 Mrd. Euro gestiegen ist. Er startete mit der alten aber immer noch aktuellen Genossenschaftsidee und wies darauf hin, dass bereits vor 10 Jahren die Genossenschaften zum immateriellen Kulturerbe ernannt wurde. Die Krisen des Jahres 2023 nahm Matthias Berkessel zum Anlass, um auf die Veränderungen im Bankgewerbe hinzuweisen. Vorstandsmitglied Klaus Merz nahm den Ball auf, erläuterte die Zins- und Inflationsentwicklung des letzten Jahres und wies auf das Problem der geringen Zahl fertiggestellter Wohnungen hin, die voraussichtlich nächstes Jahr mit 175.000 den Stand von vor 15 Jahren erreichen werden. „Das Ziel 400.000 fertiggestellte Wohnungen pro Jahr in Deutschland rückt in immer weitere Ferne“. Erfreulich hingegen sei die Erwerbstätigkeit in Deutschland, die sich mit knapp 46 Millionen auf Rekordniveau befinde. Die ausufernde Bürokratie als Bremsklotz wirtschaftlicher Entwicklung sprach Vorstand Klaus Merz ebenfalls an.

Deutschlands bekanntester Zukunftsforscher Matthias Horx konstatierte zu Beginn seiner Ausführungen, dass er die Zukunft nicht vorhersehen könne. „Zukunft muss offen sein, sonst ist sie nicht gestaltbar“.
Mit Blick auf die anhaltenden Krisen der Gegenwart sprach Horx von einer „Omnikrise“. Denn einzelne Krisen in der Welt seien ineinander verzahnt und erzeugen so den Eindruck eines allumfassenden Ganzen. Er führte weiter aus, das Omnikrisen ein Merkmal von Epochenübergängen seien. Begleitet werden sie laut Horx oftmals von einer gesellschaftlichen Verunsicherung. „Alle 50 bis 100 Jahre kommt es zu einem Zerfall des alten Normalzustands und dem Beginn von etwas Neuem, was zunächst noch unsicher erscheint“.
Er betonte, dass jeder Trend auch immer einen Gegentrend erzeuge. In der Omnikrise tritt Horx zufolge aber auch ein „Schock der Zeitenwende“ zutage. Denn die Globalisierung funktioniere nicht in dem Maße, in dem man es von ihr glaubte. Er wies darauf hin, dass sich seit dem Fall der Mauer – also seit 1989 – der Welthandel verachtfacht habe und sich die Frage stelle, ob nicht der Weg zu mehr Handel und Produktion vor Ort sinnvoll wäre. Er nennt diesen Trend „Glokalisierung“. Weitere Megatrends sprach der Trend- und Zukunftsforscher ebenfalls an und hinterließ bei den Besuchern vor allem eines: ein gutes Gefühl für die Zukunft.

Im Anschluss an den „offiziellen“ Teil tauschten sich die Gäste bei Imbiss und Getränken aus – harmonisch, gut gelaunt und bereit für die Zukunft!